Augenoptik
Auch die Augenheilkunde nutzt in vielfältiger Weise naturwissenschaftlicher Methoden und technischer Untersuchungseinrichtungen, wobei sich besonders mit der ophthalmologischen Optik ein den Erfordernissen der Augenheilkunde angepasstes spezialisiertes Wissensgebiet herausgebildet hat.
In der ophthalmologischen Optik werden sämtliche optometrische Verfahren zur objektiven und subjektiven Bestimmung der Brechungsfehler des Auges eingesetzt, um danach mittels exakter Brillengläserbestimmung Sehfehler und Fehlsichtigkeit optimal zu korrigieren, dies wohl bemerkt immer unter Berücksichtigung der augenärztlichen Diagnose und Therapie.
Unser augenoptischer Leistungskatalog schliesst immer auch eine individuelle Beratung bezüglich der Wahl des für Sie geeigneten Brillenglases oder gegebenenfalls auch eine spezifische Kontaktlinsenberatung ein, dies mit dem Ziel, für Sie ein wirklich optimales und komfortables Sehvermögen zu erreichen.
Auch eine qualifizierte Beratung in der Frage nach Möglichkeiten einer operativen Korrektur Ihrer Fehlsichtigkeit ist im Leistungskatalog eingeschlossen, wobei Ihnen insbesondere die Frage beantwortet werden kann, ob eine Laserbehandlung für Sie überhaupt in Frage kommt und diese bei Ihnen auch durchführbar wäre.
Vergrössernde Sehhilfen für Sehbehinderte
Vergrössernde Sehhilfen dienen zur verbesserten Bewältigung des Alltages, sowie zur Steigerung der Lebensqualität von sehbeeinträchtigten/-behinderten Personen. Einen hohen Stellenwert haben die vorgängigen ophthalmologischen, wie auch orthoptischen Untersuchungen. Des Weiteren können in der Praxis bereits erste Abklärungen bezüglich der vorhandenen Ressourcen, und erste Abklärungen- sowie Empfehlungsgespräche erfolgen.
Die Praxis hat zudem eine enge Zusammenarbeit mit der Organisation des Ostschweizerischen Blindenfürsorgevereins www.obvita.ch
Augenermüdung durch PC oder Lesen sind in der heutigen Arbeitswelt ein sehr häufiges Symptom geworden. Die Ursachen sind vielfältig und können zum Beispiel in einer einseitigen Belastung durch einen ungünstig gestalteten PC-Arbeitsplatz liegen, aber auch durch Weitsichtigkeit, Hornhautverkrümmung oder verstecktes Schielen hervorgerufen werden. Es ist deshalb wichtig, bei derartigen Beschwerden von Anfang an Sehfehler zu erkennen und adäquat zu korrigieren.
Darüber hinaus führt Bildschirmarbeit häufig bei prädisponierten Personen mit der Anlage zu einem trockenen Auge zu einer Verstärkung der Symptomatik. Dies insbesondere in klimatisierten Räumen, bei denen der Tränenfilm auf dem Auge schneller abtrocknet und ausserdem durch mangelhafte Augenbewegungen sowie insbesondere messbar abnehmende Lidschlagfrequenz von 25 auf ca. 8 Min. unzureichend regeneriert wird.
Auch die hierbei notwendige einseitige und ausdauernde Anspannung der Naheinstellung (Akkommodation) führt zu anhaltenden Ermüdungserscheinungen.
Bei Kindern sollte im Zusammenhang mit der Abklärung einer Lese- und Rechtschreibschwäche immer auch ein begleitender Sehfehler wie zum Beispiel einer Hyperopie (= Weitsichtigkeit), einer Myopie (= Kurzsichtigkeit), eines Astigmatismus (= Hornhautverkrümmung), einer Anisometropie (= unterschiedliche Fehlsichtigkeit) und natürlich einer Heterophorie (= verstecktes Schielen) ausgeschlossen werden.
Kurzsichtigkeit – Was ist das?
Der kurzsichtige Mensch sieht gut in der Nähe, aber schlecht in die Ferne. Die Ursache: Das Auge ist entweder zu lang gebaut oder seine Linse hat eine zu starke Brechkraft, weshalb ein scharfes Bild vor der Netzhaut zustande kommt. Beim Kurzsichtigen nimmt die Distanz des scharfen Sehens in der Ferne mit zunehmender Kurzsichtigkeit ab.
Die ersten Anzeichen …
Sie kneifen beim Blick in die Ferne die Augen zusammen. Sie begegnen auf der Strasse Freunden, ohne sie jedoch zu erkennen. Ihr Kind hat die Eigenart, beim Schreiben sehr nahe an das Heft heranzugehen – das sind die typischen Anzeichen der Kurzsichtigkeit.
… und was Sie dagegen tun können:
Kurzsichtigkeit wird mit einem streuenden Brillenglas (Minus-Glas) korrigiert. Es bringt das Bild wieder scharf auf die Netzhaut zurück und vermittelt gutes Sehen … bis unendlich. Je stärker die Kurzsichtigkeit, desto dicker und schwerer sind die Gläser: das ist unvorteilhaft und schmälert den Komfort. Auch die Auswahl an Fassungen für diese Gläser ist begrenzt. Jedoch werden heute moderne und leistungsfähigere Gläser angeboten.
Natürlich sind heute Kontaktlinsen eine gute Alternative, besonders bei höherer Kurzsichtigkeit oder sehr unterschiedlichen Werten von rechtem und linkem Auge. Derweilen kommen heute Laserverfahren zur Anwendung, was aber ein Mindestalter von 18 Jahren und stabile Werte der Kurzsichtigkeit über 2 Jahre voraussetzt. Darüber hinaus müssen bei jedem Patienten noch weitere speziell abzuklärende Kriterien erfüllt sein.
Weitsichtigkeit
Nur wenn das Auge keinen Sehfehler aufweist, werden nahe oder entfernte Gegenstände auf der Netzhaut scharf abgebildet. Dabei ändert die Augenlinse je nach Objektentfernung ihre Brechkraft, um dem Auge immer optimales und scharfes Sehen zu ermöglichen. Diesen Vorgang nennen wir Akkommodation. Dies ermöglicht im Allgemeinen das deutliche Sehen von Gegenständen zwischen ca. 10 cm und unendlich. Kommt aber das Bild nicht auf, sondern vor oder hinter der Netzhaut zustande, wird das Sehen unscharf und man hat je nachdem also eine Kurz-, Weit- oder Stabsichtigkeit.
Weitsichtigkeit – Was ist das?
Der weitsichtige Mensch hat Schwierigkeiten beim Sehen in der Nähe. Wenn es ihm dennoch gelingt, in der Nähe scharf zu sehen, dann nur um den Preis erhöhter Anstrengung und Ermüdung. Das Auge ist entweder zu „kurz“ gebaut oder die Brechkraft der Linse zu schwach und ein scharfes Bild kommt hinter der Netzhaut zustande.
Die ersten Anzeichen …
Augenermüdung und Kopfschmerzen – eine Daueranspannung der Akkommodation kann die Ursache für solche Beschwerden sein. Sie treten häufiger abends und nach der Arbeit auf. Eine leichte Weitsichtigkeit wird bis zu einem Alter von 35 bis 40 Jahre oft nicht bemerkt, da das Auge zur Wiederherstellung eines scharfen Bildes akkommodiert.
Wenn dieser Sehfehler aber gravierend ist und wird er frühzeitig schon im Kindesalter bemerkt, muss er korrigiert werden. Als häufige Nebenerscheinung kann eine Fehlstellung der Augen, ein Schielen nach innen, auftreten.
… und was Sie dagegen tun können:
Weitsichtigkeit wird mit einem sammelnden Brillenglas (Plus-Glas) korrigiert, welches ein scharfes Bild wieder auf der Netzhaut entstehen lässt und somit deutliches Sehen ermöglicht. Die Symptome Ermüdung und Kopfschmerzen treten damit nicht mehr auf.
Altersweitsichtigkeit – Was ist das?
Die Altersweitsichtigkeit ist eine natürliche Entwicklung des Sehens, von der jeder Mensch meist ab dem vierten Lebensjahrzehnt betroffen ist.
Ursache: Die Augenlinse büsst an Elastizität ein, wölbt sich in ungenügendem Masse – sie akkommodiert nur noch unzureichend. Damit lässt die Fähigkeit, in der Nähe scharf zu sehen, allmählich nach.
Die ersten Anzeichen …
Sie haben Schwierigkeiten beim Lesen der Zeitung. Ihre Kinder schauen Ihnen beim Einfädeln des Nähgarns belustigt zu. Sie suchen immer mehr die Nähe zum Licht – das sind die ersten Symptome der Altersweitsichtigkeit.
… und was Sie dagegen tun können:
Es stehen heute mehrere Glastypen für die Korrektur zur Verfügung. Um eine bedarfsgerechte, individuelle Lösung zu gewährleisten, sollten Sie den Augenarzt oder Optiker auch über Ihren Beruf und Ihre Freizeitaktivitäten informieren. Obgleich alle Gläser gegen Altersweitsichtigkeit das Sehen in der Nähe wieder ermöglichen, so gibt es grosse Unterschiede bezüglich Leistungsfähigkeit und Komfort.
Hornhautverkrümmung – Was ist das?
Oft ist eine ungleiche Krümmung der Hornhaut Ursache für unscharfes Sehen. Horizontale, vertikale oder schräge Linien werden nicht deutlich wahrgenommen. Diesen Sehfehler nennt man Astigmatismus oder Hornhautverkrümmung. Astigmatismus kann mit anderen Sehfehlern verbunden sein, wie z.B. Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, oder Alterssichtigkeit.
Die ersten Anzeichen …
Beim Astigmatismus verwechselt man sich ähnelnde Zeichen wie H, M oder N – oder auch 8 und 0. Verbunden mit Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit kann der Astigmatismus Augenmüdigkeit oder Kopfschmerzen verursachen.
… und was Sie dagegen tun können:
Astigmatismus wird mit Hilfe eines torischen Brillenglases oder besser noch mit Kontaktlinsen korrigiert, dessen Kurven die unregelmässigen Krümmungen der Hornhaut ausgleichen.
Orthoptik
Ein Spezialgebiet der Augenheilkunde, die Orthoptik, befasst sich mit der Diagnostik, Prävention und Rehabilitation von Sehstörungen, die durch Augenstellungsfehler oder Einschränkungen der Augenbeweglichkeit verursacht werden: Dazu zählen insbesondere angeborene Schielerkrankungen, welche bei Kindern häufig ein reduziertes räumliches Sehvermögen und meist auch die Schwachsichtigkeit eines Auges zur Folge hat.
Es sind aber auch Erwachsene betroffen, die nicht selten auch unter neurologisch bedingten Augenstellungsfehlern und Augenbewegungsstörungen leiden, wobei diese ihre visuellen Störungen selber bemerken, manchmal nur als Unschärfe oder in Form unbestimmter visueller Beschwerden bei der Bildschirmarbeit beschreiben, oft aber typischerweise in Form von Doppelbildern.
Bei Kindern und Jugendlichen werden dagegen häufig zunächst die Eltern im Zusammenhang mit dem Auftreten von schulischen Problemstellungen auf die Störung aufmerksam. Die Betroffenen haben im Schulalltag häufig Leseprobleme verbunden mit Lernschwierigkeiten, Konzentrationsstörungen und Kopfschmerzen, oft werden die Eltern oder die Lehrperson aber einfach nur durch ein häufiges Augenkneifen oder Augenreiben aufmerksam und veranlassen daraufhin eine Abklärung.
In der Orthoptik wird generell immer auch hinsichtlich des Zusammenhangs einer Weit- oder Kurzsichtigkeit mit einem versteckten oder manifesten Schielen untersucht und daraus folgende Störungen der Zusammenarbeit beider Augen bestmöglich korrigiert.
Besonders die Schwachsichtigkeit im Vorschulalter, Naheinstellungsschwäche (Akkommodationsstörung) und verstecktes Schielen bei Schulkindern sowie Doppelbilder bei Erwachsenen werden in Bezug auf die zu Grunde liegenden Diagnose therapiert.
Diese spezifischen Untersuchungen und Massnahmen werden in der Regel von einer Orthoptistin durchgeführt. OrthoptistInnen erwerben ihr Fachwissen in einem mehrjährigen praxisbezogenen Studiengang an einer Höheren Fachschule mit Abschluss als Diplom-Orthoptistin HF und arbeiten danach in Kliniken und Praxen immer eng mit AugenärzInnen zusammen.